Heuriger Mayer am Pfarrplatz, Generalsanierung

 

Standort: 1190 Wien

Auftraggeber: Hans Schmid Privatstiftung

Jahr: 2019-2022

Projektleitung: Hannes Schmid, Clemens Keller

Projektsteuerung: ABdomen Architektur

Architektur / Interior Design:

BWM Architekten

Ausführungsplanung Architektur/ÖBA:

Koup Architekten

Haustechnikplanung/Fachbauaufsicht:

Mahr & Partner

Lichtdesign: Megumi Ito

Lichtplanung: Klaus Pokorny

Dekoration: Peter Weisz

Projektleitung Innenausbau:

List smart result

Bauphysik: IC Prause

Küchenplanung: Planquadrat

Archäologie: AGA

Restauratorin: Beate Sipek

Brandschutz: IBS

Schallschutzplanung: Jira

Kulturtechnik: Triiaqua

SIGEKO: Gerald Hofmeister

Statik: Simon Fischer

Fotos: BWM Architekten (Bild 1), Anna Schmid (Bilder 2-6)

 

Gewerbe

ABdomen Architektur

DAS WEINGUT

 

Das Weingut „Mayer am Pfarrplatz“ im 19. Bezirk in Wien wurde 1683 erstmals erwähnt.

Ludwig van Beethoven wohnte 1817 im ersten Stock des Gebäudes.

Dieses erfuhr im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Veränderungen und Erweiterungen.

 

Der Heurige sollte nun eine Generalsanierung erfahren, bei der alle Bereiche, Gasträume und Gastgärten, Küche – Buffet – Schank, Sanitärräume, Büros sowie die gesamte Haustechnik

erneuert werden.

 

Die Arbeiten im denkmalgeschützten Bereich erfolgten unter enger Einbindung des Bundesdenkmalamtes.

 

 

DIE PROJEKTSTEUERUNG

 

ABdomen Architektur wurde im Mai 2019 mit den Leistungen der Projektsteuerung beauftragt.

 

Leistungskatalog Projektsteuerung (Auszug)

 

_ Klärung der Aufgabenstellung sowie Koordination und Überwachung der Planungsziele vom Ist- Planungsstand bis zur Baufertigstellung

 

_ Klärung der Voraussetzung für den Einsatz von Planern, Schnittstellen und Einsatzpunkten

 

_ Aufstellung / Überwachung von Organisations- und Terminplänen bezogen auf das Gesamtprojekt

 

_ Fortschreibung der Planungsziele und Klärung von Zielkonflikten

 

_ Koordinierung und Bearbeitung von Genehmigungsverfahren

 

_ Kostenermittlung, Kostenverfolgung

 

_ Klärung der Organisationsstruktur und Informationsstruktur

 

_ Laufende Information und Abstimmung mit dem Auftraggeber

 

_ Vorschlagen / Abstimmen von Anpassungsmaßnahmen bei Gefährdung von Projektzielen

 

 

DIE PROJEKTHISTORIE

 

Positive Bescheide der Baubehörde sowie des Bundesdenkmalamtes lagen zum Zeitpunkt des Beginns der Projektsteuerungstätigkeit vor. Die Genehmigung der Gewerbebehörde wurde im August 2019 erteilt.

 

In der ersten Phase der Projektsteuerungstätigkeit war das Ziel aus den sehr umfangreichen und vielzähligen Dokumenten und Plänen eine Vorgehensweise zu einem raschen Projektstart (Klärung der erforderlichen Fachplanerleistungen bis Vergabe dieser, Koordinierung der Fachplaner, Fortschreiben der Planungsziele und Erstellen eines Projektablaufplanes, etc.) zu entwickeln.

 

Weiters wurden in der ersten Phase durch ABdomen Architektur die vorliegenden Planungen auf Optimierungen hinsichtlich Kosten/Termine/Qualitäten geprüft. Diese Prüfung resultierte in der Empfehlung an den Auftraggeber, die mechanische Lüftung in den Gasträumen im denkmalgeschützten Bereich entfallen zu lassen, stattdessen die Räume natürlich über die Fenster zu lüften.

 

Nach Beauftragung sämtlicher erforderliche Fachplaner und Zustimmung zum reduzierten Lüftungsprojekt durch den Auftraggeber wurden von den Fachplanern die Ausschreibungsunterlagen überarbeitet und ergänzende Anbote eingeholt, welche in weiterer Folge geprüft und verhandelt wurden.

Die Verträge mit den ausführenden Firmen wurden zu Beginn der Covid-Krise unterzeichnet.

Das geänderte Lüftungsprojekt wurde bei der Gewerbebehörde eingereicht und bewilligt.

 

Das Projekt wurde in 2 Bauphasen bei laufendem Betrieb umgesetzt.

Die Fluchtwegesicherung, welche den Personenschutz als höchstes Ziel definiert und bei diesem Objekt durch die Lage (unmittelbare Nähe des Nachbargebäudes) wurde durch die Projektsteuerung in Abstimmung mit der Fachplanung Brandschutz projektiert. Mit dem entgegenkommenden Grundstücksnachbar, der Pfarre Heiligenstadt, welche sich im Besitz des Chorherrnstifts Klosterneuburg befindet, wurden die entsprechenden Vereinbarungen zur Fluchtwegeführung vereinbart. Wie das Thema Fluchtwegesicherung wurden sämtliche nachbarschaftlichen Themen professionell erörtert und im Einvernehmen geklärt.

 

Inmitten der Bauphase 1, im Juni 2020, entschied der Eigentümer einen Planerwechsel durchzuführen um seinem hohen Anspruch, eine dem Ort und dem Charakter des typischen Heurigen entsprechende Architektur umzusetzen, gerecht zu werden.

BWM Architekten wurden mit der Überarbeitung des architektonischen Konzeptes und der Innenausstattung beauftragt. Weitere Professionals wie Lichtdesign, Lichtplanung, Dekoration wurden von BWM empfohlen und ins Planerteam geholt.

Nach Freigabe des Entwurfes wurden parallel die erforderlichen Genehmigungsplanungen (Baubehörde, Gewerbebehörde, Bundesdenkmalamt) und die Ausführungsplanungen vorgenommen.

Die Planungs- und Ausführungsschritte wurden so organisiert, dass Verzögerungen möglichst klein gehalten wurden.

Das Baugeschehen wurde in weiterer Folge step by step unter Berücksichtigung der Termin-, Kosten und Qualitätsziele - Teilbereich um Teilbereich wurde geplant, präsentiert, gegebenenfalls adaptiert und nach Freigabe durch den Auftraggeber - umgesetzt.

Nach nur zweijähriger Bauzeit – trotz aller coronabedingter Schwierigkeiten (Lieferengpässe, Personalausfälle, etc.) - wurde der Heurige (Bauteil 2, Bauteil 1 war schon in Betrieb) im April 2022 eröffnet und in Betrieb genommen.